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Hendrik von Paepcke 2014

CDV Cup-Etappe Gut Hohen Luckow, Comeback eines Olympiareiters

Einst war er einer der erfolgreichsten Vielseitigkeitsreiter Deutschlands, jetzt steckt seinen Ehrgeiz mehr in seine beruflichen Ziele, hat aber im Sattel trotzdem nichts verlernt: Hendrik von Paepcke. 1996 reiste er als gerade mal 21-Jähriger mit seinem Hannoveraner Amadeus zu den Olympischen Spielen in Atlanta und wurde als Siebter bester Deutscher in der Einzelwertung. In Parkentin sicherte er sich im Sattel von C’est la vie die eine Abteilung der VL souverän mit seinem Dressurergebnis von nur 30 Minuspunkten. Dabei hatte der Mann aus Bredeneek in Schleswig-Holstein, wo die Familie von Paepcke eines der beliebtesten Vielseitigkeitsturniere des Landes ausrichtet, jahrelang gar nicht mehr selbst im Sattel gesessen. „Ich habe mich auf meine berufliche Karriere konzentriert“, berichtet er. „Beides zusammen, das ließ sich nicht vereinbaren.“ Inzwischen beschäftigt von Paepcke in dem von ihm zusammen mit einem Partner gegründeten Unternehmen über 100 Mitarbeiter und kann es sich „nun leisten, abends mal früher Feierabend zu machen, um zu reiten.“ Das Pferd, das ihn abends aus dem Büro in den Stall und von seiner Familie mit drei Kindern weglockt, ist der Sieger von Parkentin, selbst gezogene sechsjährige Hannoveraner C’est la vie v. Contendro-Aarking xx. „Ein Ausnahmepferd!“, ist von Paepcke sich sicher. Der Wallach war es, wegen dem er vor eineinhalb Jahren gesagt hat, er wolle wieder „richtig“ reiten. „Der macht einfach Spaß. Ich habe noch nie ein Pferd gehabt, das jeden Tag etwas dazu lernt. Und vom Galoppieren und Springen her hat er genug Vermögen für Vier Sterne.“ Noch einmal Luhmühlen reiten, das wäre schon ein Traum, gibt von Paepcke zu. Aber das Saisonziel ist nun erstmal das Bundeschampionat. Qualifiziert hat C’est la vie sich schon. Da es eine Woche nach dem CDV Cup-Finale stattfindet, wird er dort nicht starten, um dann ausgeruht nach Warendorf zu reisen. Dabei hat Hendrik von Paepcke eines im Hinterkopf: „Ich fahre da nicht mit dem olympischen Gedanken hin. In diesem Fall ist Dabeisein nicht alles. Das ist einer, der es ins Finale schaffen kann.“ Wir drücken auf jeden Fall die Daumen!
Die zweitbeste CDV Cup-Reiterin kennen wir schon aus dem Vorjahr: Charlotte Frenzel, noch nicht ganz 22-jährige Studentin der Agrarwissenschaften in Göttingen. Frenzel hatte in Hohen Luckow aber nicht ihre selbst ausgebildete Oldenburger Stute Magic Affair gesattelt, mit der sie im vergangenen Jahr erstmals international unterwegs war, sondern die siebenjährige Holsteinerin Catheryn v. Cartani-Landgraf. Die Stute gehört eigentlich dem international erfolgreichen Nicolai Aldinger, der sie auch in den Sport gebracht hat. Wie für den Sieger, war dies auch Catheryns erste Vielseitigkeit auf L-Niveau. Kein Problem für die Schimmeldame — auch sie beendete mit ihrem Dressurergebnis von 52,2 Minuspunkten.
Die VL von Hohen Luckow war so gut besucht, dass man sie in zwei Abteilungen gewertet hat. In der zweiten Abteilung gab es eine Wiederholungstäterin: Janette Kalis mit Wellenstein alias „Welle“. Die beiden waren in diesem Jahr schon einmal siegreich in einer CDV Cup-Qualifikation, nämlich der von Löwenberg Linde Ende April in Brandenburg. Während der zwölfjährige Welle, der eigentlich das Pferd von Janettes Zwillingsschwester Mandy ist, bereits über Buscherfahrung verfügte, bestritt Janette in Löwenberg ihre erste VL. Dass der Sieg damals nichts mit Anfängerglück zu tun hatte, stellten die beiden nun in Parkentin noch einmal unter Beweis. In der offenen Wertung mussten sie zwar Landestrainer Andreas Brandt auf der Holsteiner Stute Sara-Mia mit genau 40 Minuspunkten den Vortritt lassen. Aber unter den CDV Cup-relevanten Reitern waren die beiden als Zweite insgesamt die Besten. Lediglich ein Springfehler kam zum Dressurergebnis von 40,5 Minuspunkten hinzu. Im Gelände war Welle wie auch schon in Löwenberg, wo Kalis bereits von der Konzentration und Gehfreude des Mecklenburgers schwärmte, erneut fehlerfrei und in der Zeit.
Zweitbeste Reiterin innerhalb des CDV-Rankings war — wie ebenfalls auch schon in Löwenberg Linde — die 19-jährige Sophie Raedel mit ihrer DSP-Stute Soraya. Sophie berichtet, dass dies die erste Saison ist, in der ihre Stute konstant läuft. Sie, die als Juniorin zum Bundeskader gehörte, hatte Soraya als Springpferd übernommen und dann „umgeschult“. Nach Verletzungspech ist Soraya jetzt beständig in vorderster Reihe zu finden und sicherlich hätten die beiden auch gute Chancen beim CDV Cup-Finale Ende August auf Gut Waitzrodt. Aber Sophie beginnt demnächst ihr Studium in Berlin und dorthin wird sie ihr Pferd nicht mitnehmen können. „Dann werde ich Soraya wohl verkaufen müssen“, sagt sie. Was nach dieser erfolgreichen Saison kein Problem sein dürfte. In Hohen Luckow blieb es für die beiden bei ihrem Dressurergebnis von 52,5 Minuspunkten.
Mit demselben Dressurergebnis, aber zusätzlich einem Springfehler auf dem Konto beendete die 29 Jahre alte Jennifer Miriam Krüger auf der erst sechsjährigen Trakehner Stute Kassandra v. Harlem Go-Mohammed die Prüfung. In der Gesamtwertung bedeutete dies Platz fünf. Unter den CDV Cup-Reitern war dies das drittbeste Ergebnis.
Mit viel Einsatz hatte der Parkentiner Reitverein am Hütter Wohld auf der Gutsanlage von Hohen Luckow ein wunderbares Turnier auf die Beine gestellt. „Die Atmosphäre vor dem Schloss, das ist einfach toll“, schwärmt auch Sophie Raedel und berichtet zudem von einem fairen, einladenden Geländekurs. Der Dank geht vor allem auch an Gutsherrin und Gastgeberin Dr. Karin Holland, die die Reiter und ihre Pferde bei sich willkommen heißt.
Die Ergebnisse im Überblick:

Abteilung 1
Hendrik von Paepcke, C’est la vie
Charlotte Frenzel, Catheryn
Caecilia Reemtsma, Sarotti
Philipp Riedesel, Elando
Johannes Hayessen, By my Side
Sarah Lena Hatje, Serafina Pekkala
Philipp Riedesel, Celtic Spirit
Annegret Fecner, Chatley
Marina von Jeinsen, Medan xx
Annekatrin Franzky, Kilkenny Cat

Abteilung 2
Janette Kalis, Wellenstein
Sophie Raedel, Soraya
Jennifer Miriam Krüger, Kassandra
Nina Frenkel, Tofiffee
Christin Schulz, Hippo’s Orneta
Natascha Feld, Athina Quandolyn
Horst Wente, Quinn
Katharina Tietz, Lucky Comeback
Vanessa Eckert, Mexx B
Bernhard Reemtsma, Nick Diamond

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